Matthias Paustian: "Die Nationalpolitische Erziehungsanstalt Plön 1933-1945"


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10. Anmerkungen

1. Es handelt sich um eine überarbeitete Fassung meiner 1993 am Internatsgymnasium Plön angefertigten Facharbeit im Leistungskurs Geschichte.

2. Fünf dieser sechs ehemaligen Kadettenanstalten wurden zwischen 1933 und 1935 in NPEA umgewandelt. Insgesamt bildeten sieben ehemalige Kadettenanstalten, die in der Weimarer Republik hauptsächlich zu Staatlichen Bildungsanstalten wurden, einen Großteil der ersten NPEA, nämlich Plön, Potsdam, Köslin, Wahlstatt, Oranienstein und Bensberg (Scholtz, S. 329).

3. Schmidt/Kasdorff, S. 35/39.

4. Ebenda, S. 73.

5. Ebenda, S. 28/29.

6. Ebenda, S. 37.

7. Hillard, S. 49.

8. Schmidt/Kasdorff, S. 39.

9. Hillard, S. 46.

10. v. Unruh, S. 66.

11. Ebenda.

12. Das Ende der Kadettenanstalt ist interessant, da hier die Auswirkungen der Novemberrevolution in Plön deutlich werden. aus Kiel geflüchtete Marineoffiziere warnten vor der Ausbreitung der Umstürze auf das "Bollwerk der Monarchie", das Schloß. Vorsorglich reisten die Kadetten am 6. November in ihre Heimatorte, und schon am 8. November 1918 trafen 250 bewaffnete Marinesoldaten aus Lübeck ein. Durch ein fingiertes Telegramm waren sie verleitet worden, die Kadettenanstalt als Ausgangspunkt der Revolutionsbekämpfung anzusehen. Angeblich hätten königstreue Kadetten und Offiziere die Absicht, den auch in Plön entstandenen Arbeiter- und Soldatenrat zu zerschlagen. Die Marinesoldaten stürmten das Schloß, plünderten und zogen nach einem Tag wieder ab. Mit dem Telegramm wollte sich ein ehemaliger Inspekteur der Anstalt rächen. Der Arbeiter- und Soldatenrat wurde durch Befehl der Regierung am 19. Februar 1919 aufgelöst (Schmidt/Kasdorff, S. 76/77).

13. Zit. nach Schmidt/Kasdorff, S. 82.

14. Ebenda. Da die Bestimmungen keine Mädchen unter den aufzunehmenden Schülern erwähnen, war die Staatliche Bildungsanstalt wohl als reine Jungenschule gegründet und die Koedukation erst durch die Zusammenlegung mit dem Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium erreicht.

15. Ebenda, S. 102/103.

16. Ebenda, S. 97.

17. Ebenda, S. 84.

18. Ebenda, S. 94.

19. Ebenda, S. 98.

20. Ebenda, S. 97.

21. Wilhelm, S. 112/113.

22. Zur Nationalerziehung sagt Richert selbst: "In ihrer nationalen Prägung sollen die höchsten Menschheitswerte von der jungen deutschen Seele erlebt werden, daß sie in dieser Form das, was im deutschen Menschen schlummmert und dunkel sein Gefühl bewegt, entbinden und formen und er den Sinn seines Lebens als deutsches Leben erfasse. Dies ist nur möglich, wenn er die nationale Prägung aller Lebengebiete erfaßt." (Zit. nach Wilhelm, S. 112).

23. Das Germanentum sieht er als "die Welt der nordischen Phantastik und Grenzenlosigkeit, der musikalischen Stimmung und des Gemüts, der alle Formen sprengende Lebensfülle und romantisch erregten Sinnlichkeit, der Heimatliebe, und der Genossenschaftstreue, der konstruktiven Entwürfe und der alles reale hintersichlassenden Abstraktheit". (Ebenda).

24. Teichert, S. 27.

25. Zit. nach Heggen, S. 10.

26. Zit. nach Schmidt/Kasdorff, S. 110.

27. 1925 von Erich Ludendorff und Konstantin Hierl gegründeter sektiererischer Kampfbund für einen militärisch ausgerichteten großdeutschen Machtstaat.

28. Rieper, S. 138.

29. Schmidt/Kasdorff, S. 115.

30. Dieser Musiktag wurde später wiederholt und im Rundfunk übertragen. Geplante Veranstaltungen in London und Paris im März 1933 konnten auf Grund der politischen Lage nicht wahrgenommen werden (Schmidt/Kasdorff, S. 112/113).

31. Sannemöller, S. 33. Der Kampfbund für Deutsche Kultur, Ortsgruppe Kiel, schreibt als Reaktion auf den Plöner Musiktag am 23. Juni 1932 in der "Kieler Zeitung": "Es mag ein interessantes Experiment sein, zu versuchen, wie weit es gelingt, das bildsame Gehör und Gemüt des Kindes im Geiste der Atonalität umzuformen. [...] Kunst als Bildungsfaktor ist weder ästhetisches Experiment noch technische Fertigkeit, sondern ist das Aufschließen des Sinnes für unsere großen deutschen Meister. Wagner sagte einmal, die große Kunst lehre den Schüler, 'die edle, schwungvolle Wärme in der Beurteilung der großen Probleme des Lebens, für welche er erzogen wird.'

Welche großen Probleme hat die Jugend zu lösen, die heute, in einer Schicksalswende unseres Volks, heranwächst? Sie soll der Träger einer seelischen Wiedergeburt unserer Nation werden, einer Wiedergeburt, die notwendige Voraussetzung bildet für den Aufstieg Deutschlands. Auf diesem Wege können sie die deutschen Meister von Bach bis Pfitzner geleiten. Aber die Kunst Hindemiths wird als Bildungsfaktor gerade von jenem Teil des deutschen Volkes abgelehnt, der in kurzem den Charakter der Nation neu prägen wird." (Ebenda, S. 34).

32. Schmidt/Kasdorff, S. 115. Wie sehr schon vor der Machtergreifung eine nationale Grundhaltung an der Stabila herrschte, zeigt der Jahresbericht 1932/33: "Die großen vaterländischen Ereignisse des letzten Vierteljahres wurden von Schülern und Lehrern jubelnd begrüßt. Konnte doch das Alumnat (und damit


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die Schule) die Ideen des deutschen Sozialismus, die es gegen den Willen der Regierung und unter schwerster Anfechtung von marxistischer Seite schon lange vertreten hatte, in seinem Eigenleben jetzt ungehemmt verwirklichen. Denn die Schule ist kein Tummelplatz für liberale Pädagogik gewesen. Nirgendwo in Deutschland ist ernster um den Gemeinschaftsgedanken gerungen worden, nirgendwo ist auch tatkräftiger Ernst gemacht worden mit der Einordnung des einzelnen als Glied des Ganzen, als Glied der Nation." (Ost-Holsteinisches Tageblatt, 7. Juni 1936 anläßlich der 700-Jahr-Feier der Stadt).

33. Zit. nach Rieper, S. 1.

34. Trotz seiner nationalen Einstellung kam Dr. Teichert für das Amt des Anstaltsleiters nicht in Frage. Als die Plöner SA im März aus Freude über den errungenen Wahlsieg der NSDAP auf dem Schloßturm die Hakenkreuzflagge hißte, protestierte er gegen diese Eigenmächtigkeit; er war also keineswegs Nationalsozialist. Von Dr. Haupt wurde er in diesen Tagen beim Ministerium "so übel vermerkt", daß man ihn "einige Wochen kaltstellte", indem man ihn vorübergehend beurlaubte. (Rieper, S. 1).

35. Ebenda, S. 2.

36. Rieper gab den Posten des Anstaltsleiters ab, war bis Ostern 1934 Unterrichtsleiter. Er schied dann aber aus der Anstalt aus, da er diese Erziehung nicht mehr mittragen konnte. Im Kriege übernahm er von 1939 - 1945 wegen Lehrermangel den Lateinunterricht.

37. Interview Lüdke.

38. Diese Bezeichnung Brunks setzte sich später an allen NPEA durch.

39. Stender/Freytag, S. 266.

40. Interview Lüdtke. Jüdische Schüler besuchten das Alumnat auf dem Schloß, in der Stadt lebten keine Juden.

41. Scholtz, S. 59.

42. Ebenda.

43. Er wurde zum Oberstudienrat ernannt und war während des Krieges größtenteils Unterrichtsleiter und zeitweise auch Leiter der Gesamtanstalt (Rieper, S. 144).

44. Interview Lüdke. Unklar ist, ob es sich dabei um einen allgemeinen Erlaß der Landesverwaltung der NPEA oder um einen Plöner Erlaß handelt. Häufig wechselten die Stadtschüler dann nach Eutin. Allerdings blieben bis 1940 noch einige Stadtschüler auf der Anstalt und machten dort ihr Abitur. Diese Schüler trugen auch die Anstaltsuniform und nahmen auch an den nachmittäglichen Veranstaltungen teil. Zwei Stadtschüler wechselten nach Herausgabe des Erlasses an die NPEA Spandau (Brief Lüdke).

45. Schulbericht der NPEA Plön 1933/34, S. 24.

46. Zu den Gruppenbezeichnungen innerhalb der NPEA vgl. unten.

47. Ebenda, S. 36.

48. Schulbericht der NREA Plön 1923/34, S. 24.

49. Die Anstalt bestand im Schuljahr 1933/34 noch aus 14 Klassen, die einen gemeinsamen Unterbau hatten und sich ab Untertertia in einen gymnasialen und einen realgymnasialen Zweig teilten. Schon im Mai wurden zwecks Umwandlung des Realgymnasium in eine Deutsche Oberschule 6 Std. Englisch als Ersatzunterricht für Latein eingeführt. Ab August erhielt in der Sexta die Klasse der Deutschen Oberschule 7 Std. Englisch für Latein, in Quarta 9 Stunden Englisch für 2 Std. Französisch und 7 Std. Latein des gymnasialen Zuges. (nach Schulbericht 1933/34, S. 2).

50. Scholtz, S. 335.

51. Ebenda, S. 327.

52. Erdmann, S. 160.

53. Ebenda, S. 160.

54. Flessau, S. 21.

55. Ebenda.

56. Weiß, S. 19.

57. Ebenda, S. 20.

58. Ebenda.

59. Ebenda, S. 21.

60. Ebenda.

61. Ellger-Rüttgard, S. 133.

62. Weiß, S. 16.

63. Ebenda, S. 17.

64. Ebenda.

65. Bernhard Rust (1883 - 1945) war bereits seit 1922 NSDAP-Mitglied und von 1925 - 1940 Gauleiter von Hannover. Rust wurde 1933 preußischer Kultusminister und war ab 1934 Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. Unter seiner Verantwortung verloren mehr als 1.000 Hochschullehrer ihr Amt (Weiß, S. 4).

66. Weiß, S. 18.

67. Ebenda, S. 16.

68. Zit. nach Assel, S. 108.

69. Weiß, S. 31.

70. Flessau, S. 27.

71. Weiß, S. 19.

72. Flessau, S. 27.

73. Zit. nach Flessau, S. 28.

74. Ebenda.

75. Weiß, S. 19.

76. Flessau, S. 28.

77. Erdmann nennt u.a. folgende Maßnahmen: Geistliche wurden von der Erteilung des Religionsunterrichts ausgeschlossen, die Abmeldung wurde Eltern und Schüler nahegelegt und durch Kampagnen der Hitlerjugend gefordert, Schulandacht und Schulgottesdienste wurden verboten (Erdmann, S. 168).

78. Erdmann, S. 167.

79. Vgl. Brief von Prof. Dr. Scholtz, 9.9.93.

80. Weiß, S. 27.

81. Ebenda, S. 28.

82. Joachim Haupt (1900 - 1989) war seit 1922 ein in Norddeutschland führendes Mitglied der NSDAP. Von 1924 - 1928 war er in der nationalsozialistischen Ortsgruppe Kiel aktiv, gründete und leitete hier den nationalsozialistischen Studentenbund. An der Christian-Albrechts-Universität organisierte Haupt auch maßgeblich die Randalierakte der nationalsozialistischen Studentenschaft. 1929 hatte er bei Freyer und Litt in


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Leipzig promoviert und als Studienassessor an der Staatlichen Bildungsanstalt in Plön gelehrt, wo er 1931 nach wiederholter Verwarnung wegen nazistischer Beeinflussung der Schüler und homosexueller Beziehungen durch Oberpräsident Kürbis entlassen wurde.

Haupt war Ministerialrat im Ministerium Rusts, dann kurzzeitig Inspekteur der "Landesverwaltung der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten". Diese Landesverwaltung wurde jedoch bald von der allgemeinen Schulverwaltung getrennt, weil deren "normalisierender" Einfluß auf die Ausleseschulen eliminiert werden sollte. Im November 1935 wurde Haupt auf Drängen Himmlers von Rust entlassen, da Haupt die NPEA als staatliche Einrichtung erhalten wollte und ihre Übernahme durch die HJ und die SS ablehnte. Im Oktober 1935 durch die Gestapo verhaftet, wurde er nach langen Prozessen 1938 aus der NSDAP ausgeschlossen (Weiß, S. 9/10).

83. Eilers, S. 41.

84. Ueberhorst, S. 9. Demgegenüber kommt Rolf Eilers zu der Auffassung, daß die Erzieher aus der Parteiformation ausgewählt worden seien (Eilers, S. 43). Allgemein anerkannt ist diese Auffassung nicht.

85. Eilers, S. 43.

86. Ueberhorst, S. 38 - 40.

87. Naake, S. 51.

88. Ebenda, S. 86/87.

89. Ebenda, S. 89.

90. Ebenda, S. 90.

91. Zit. nach Naake, S. 64.

92. Ebenda, S. 65.

93. Eilers, S. 45.

94. Ebenda, S. 42.

95. Naake, S. 62 und 66.

96. Dazu schreibt Eilers: "die bis 1936 von der Obersten SA-Führung unterhalten, dann dem Stellvertreter des Führers übergeben wurde, der sie dann seinerseits dem NSLB übertrug. Diese Schule war 1934 [...] von Röhm nach dem Vorbild der NPEA Plön eingerichtet worden. Ursprünglich gehörten alle Erzieher der SA an; je drei Klassen waren zu einem SA-Sturm zusammengefaßt. [...] Die Berichte über stets ausnahmslos bestandene Abschlußprüfungen, bei denen jeder Schüler eine maschinengeschriebene Ausarbeitung über ein selbstgewähltes Thema vorlegte und dann kurze Zeit an einer allgemeinen Unterhaltung zwischen Lehrern und Schülern teilnahm, geben einen Einblick in den Leistungsstand der Schule." (Eilers, S. 48).

97. Eilers, S. 44.

98. Ebenda, S. 43.

99. Scholtz, S. 159.

100. Spannaus, S. 366; Weiß, S. 12.

101. Zit. nach Spannaus, S. 368.

102. Ueberhorst, S. 135.

103. Weiß schreibt zu den NS-Ordensburgen: "[...] die die Parteielite nach Abschluß der regulären Schulzeit - angenommen wurden Anwärter erst ab dem Alter von 23 Jahren - 'erziehen' sollte. Initiator dieser Einrichtungen war Ley. [...] Die Deutsche Arbeitsfront war es auch, die die 'Ordensburgen' finanzierte. [...] Beendet wurde die Ausbildung an den Anstalten, die insbesondere die Vermittlung von 'Rassenlehre', 'Geschichte', 'Weltanschauung', und 'Wehrwissenschaft' verfolgten, im Krieg, [...] Die plangemäße Fertigstellung der 'Ordensburgen', die eine 1000köpfige Belegschaft und 500 ständige Angestellte aufnehmen sollten, wurde nie erreicht." (Weiß, S. 14).

104. Weiß, S. 12.

105. Scholtz, S. 162.

106. Eilers, S. 47; Spannaus, S. 366.

107. Brief Prof. Dr. Scholtz, 9.9.1993.

108. Eilers, S. 47.

109. Brief Prof. Dr. Scholtz, 9.9.1993.

110. Eilers, S. 47.

111. Ebenda.

112. Spannaus, S. 371; Assel, S. 107.

113. Weiß, S. 13.

114. Zur "Hohen Schule der NSDAP" schreibt Weiß: "Die 'Hohe Schule', an deren Aufbau seit den späten dreißiger Jahren unter Alfred Bäumler [...] gearbeitet wurde, war als 'Parteiuniversität' konzipiert, die einen über die Stationen Nationalpolitische Erziehungsanstalt/Adolf-Hitler-Schule und Ordensburgen aufgebauten Bildungsgang abschließen sollte. Das Projekt blieb aber schließlich in einer Gemengelage von Planungen, Vorbereitungen, Kontroversen und Intrigen stecken." (Weiß, S. 5, Fußnote 7)

115. Spannaus, S. 375.

116. NPEA Plön, Jahre, S. 3. Brunk war neben dem SA-Führer Paul Holthoff (später Leiter der NPEA Bensberg) der einzige Anstaltsleiter ohne berufliche Vorbildung, der sich in dieser Position halten konnte. Ohne Ausbildung im Lehramt wurden weiterhin ein SS-Standartenarzt, ein SA-Oberführer und ein Schriftsteller in das Amt des Anstaltsleiters berufen (Scholtz, S. 36).

117. Scholtz, S. 29.

118. NPEA Plön, Jahre, S. 3/4.

119. Rieper, S. 3/4.

120. Ebenda, S. 4.

121. Vgl. Material von Prof. Dr. Scholtz.

122. Brunk sollte 1936 die "politisch und erzieherisch unhaltbaren Zustände" als Anstaltsleiter der NPEA Stuhm ordnen und war ein Jahr lang Vizeinspekteur der NPEA, so daß er zeitweilig Plön verlassen mußte. Von Oktober 1936 bis Juni 1937 war SS-Standartenführer Zimmermann sein Vertreter.

123. Interview Degn.

124. NPEA Plön, Jahre, S. 4.

125. Im allgemeinen wurden die Erzieher der NPEA aber auf folgende Weise rekrutiert: Ab 1935 wurden Referendare für ein halbes Jahr zur Probe an die NPEA geschickt. Nach Naake meldeten die Referendare sich selbst. Falls deren Anzahl nicht ausreichte, sollten geeignet erscheinende Kandidaten durch die Unterrichtsverwaltung der Länder bzw. der preußischen Provinzen namhaft gemacht werden (Naake, S. 77). Davon erhielt ungefähr die Hälfte eine Anstellung als NPEA-Erzieher (Scholtz, S. 153). 1937 wurde die


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deutsche Studentenschaft verpflichtet, entsprechende angehende Lehrer zu melden. Auch die Leiter der Hochschulen für Lehrerbildung, die Reichsakademien für Leibesübungen und die "SS-Mannschaftshäuser" in den Universitätsstädten sollten den potentiellen Erziehernachwuchs melden (Ebenda, S. 152).

126. Scholtz schreibt, daß die erzieherische Ausbildung der Referendare im Gegensatz zur unterrichtlichen nach den Richtlinien der einzelnen Anstalten erfolgte (Scholtz, S. 48). Nach Naake wurden die Erzieher in Kurzlehrgängen weitergebildet, die von der Inspektion organisiert wurden und auf dem Gebiet der "Rassekunde" in Zusammenarbeit mit der SS erfolgten. (Naake, S. 77) Während des Krieges wurden die Erzieher teilweise zu SS-Oberabschnitten, Gauleitungen, SA-Gruppen oder zum "Amt Rosenberg" abkommandiert, was u.a. auch zur Ausbildung der Erzieher diente (Scholtz, S. 153).

127. Schulbericht 1933/34, S. 48.

128. Naake, S. 78; Scholtz, S. 156.

129. Scholtz, S. 155:
"1. Der Erzieher muß Nationalsozialist sein und der Partei angehören.
2. Er muß darüber hinaus einer der Gliederungen der Partei angehören.
3. Er muß Reserveführer der Waffen-SS oder Reserveoffizier sein.
4. Er darf keiner Kirche angehören.
5. Er soll verheiratet sein und eine gesunde Familie gründen."

130. Vgl. Dokument 5 im Anhang: Im Abzugsverfahren hergestellter Erzieherbeurteilungsbogen eines Erziehers, Kopie von Prof. Dr. Scholtz.

131. Interview Zornig.

132. Interview Richter.

133. Bundesarchiv Koblenz (im folgenden abgekürzt BAK), Erwerbungen, S. 13.

134. NPEA Plön, Jahre, S. 10.

135. Vgl. den Exkurs zu nationalsozialistischen Erziehungskonzepten, S. 36.

136. BAK, Erwerbungen, S. 2.

137. Ebenda, S. 2/3.

138. Ebenda.

139. Naake, S. 263. Die 29 genannten Erzieher schließen wahrscheinlich die reinen Fachlehrer mit ein, weil diese Zahl für Alumnatserzieher zu hoch erscheint.

140. Rundbrief der Kameradschaft vom Schloß, Nr. 10, 1940, S. 5.

141. NPEA Plön, 10 Jahre, S. 141.

142. Prof. Dr. Scholtz übersandte mir freundlicherweise eine Kopie dieses Besuchsprotokolls. Da nur die erste Seite erhalten ist und der Besuch sich vom 19. - 22. November 1940 erstreckte, ist es naheliegend, daß noch mehr Volksschulen besucht wurden. Über die Rektoren der Schulen macht das Protokoll ebenfalls Angaben wie: "In Ordnung", "erst etwas kühl, dann in Ordnung", "sehr interessiert für NPEA, möchte gern mal nach Plön kommen."

143. Dokument 1 im Anhang zeigt, daß die in Frage kommenden Schüler der dritten und vierten Volksschulklassen von der Schule selbst den NPEA gemeldet werden sollten.

144. Rieper, S. 2.

145. Interview Zornig. Klaus Natorp schreibt, daß die meisten Jungmannen von ihren Eltern auf die NPEA geschickt wurden.

146. Kameradschaft, Jg. 1936, Heft 2, S. 36 - 40.

147. Vgl. Hessischer Rundfunk (HR), Napolas. Zum Vergleich bietet Scholtz einen differenzierteren Überblick über die soziale Herkunft der NPEA-Schüler von 1940: Beamte 26%, Angestellte 22%, Handel- und Gewerbetreibende 16.3%, Arbeiter und Gehilfen 13.1%, Landwirte 7.2%, Freiberufliche 6.6%, Wehrmachtsangehörige 5%, Berufslose 1.7% (Scholtz, S. 133). Beim Vergleich fällt auf, daß beide Statistiken aus derselben Quelle zu stammen scheinen. Obwohl die des Hessischen Rundfunks zusammengefaßt ist und damit die Sachlage leicht verzerrt, trifft sie im Kern doch den Sachverhalt und ist darüber hinaus praktikabler.

148. Der Kassenvoranschlag der Landesverwaltung der NPEA in Preußen nennt für 1935 einen Durchschnittserziehungsbeitrag von 60 RM. Zusatzausgaben von insgesamt 25 RM für Reisekosten, Taschengeld (mind. 10 RM) und die Verpflegung während der Ferien ergeben eine monatliche Belastung der Eltern von 85 RM.

149. NPEA Plön, Jahre, S. 39.

150. Rundbrief Nr. 21, S. 28.

151. Interview Richter.

152. Interview Blöcker.

153. Interview Richter.

154. Rundbrief Nr. 17, S. 11.

155. Interview Richter.

156. Der musische Teil erscheint zunächst etwas verwunderlich. Doch nach den vorläufige Aufnahmebedingungen 1933/34 wurden musikalische Jungen bei gleichen sonstigen Leistungen bevorzugt. Die Musik wurde an der NPEA keineswegs abgeschafft, sondern unter ideologischer Ausrichtung für die Erziehung benutzt.

157. NPEA Plön, Kameradschaft, 2. Jg., Heft 1, S. 18.

158. Aus Dokument 2 im Anhang wird ersichtlich, daß ab 1941 die Rasseuntersuchung reichseinheitlich vom Rasse- und Siedlungshauptamt der SS durchgeführt wurde. Interessant ist hier weiterhin, daß eine Ablehnung aus rassischen Gründen niemals publik werden sollte. Offenbar hatte man Angst, die "rassische Untauglichkeit" hoher Parteigenossen bloßzustellen. Dokument 3 gibt Einblick in die obskuren Kriterien der Rassenideologie.

159. NPEA Plön, Jahre, S. 11.

160. Ebenda.

161. Interview Zornig.

162. Brief Zornig.

163. Ebenda.

164. Reinhardt Schleese, 1939 - 1945 Schüler in Plön, in: HR, Napola.

165. Brief Zornig.


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166. HR, Napola, Schleese.

167. Aus den ersten Tagen der NPEA Plön gibt es folgenden Bericht über das Tagespensum der Jungmannen: 6.40 Uhr Wecken, 6.42 Uhr Antreten auf dem Schloßhof in Sporthose, bis 7.00 Uhr Frühsport im Schloßgarten, 7.30 Uhr Frühstück, 8.15 Uhr Abmarsch in die Schule klassenweise mit Gesang, bis 1.30 Uhr Unterricht, 2.00 Uhr Mittagessen, 2.45 Uhr bis 4.30 Uhr Arbeitsstunde, 5.00 Uhr bis 7.00 Wehrsport, Arbeitsdienst, Rudern, Segeln, Fechten. 7.20 Uhr Abendessen. (NPEA Plön, Jahre, S. 8). Da sich an diesem Zeitplan sicher häufig etwas änderte, wäre es interessant, ihn mit Zeitzeugen zu überprüfen.

168. Interview Richter.

169. Vgl. Dokument 10 im Anhang: Tagesablauf an der NPEA Plön.

170. Elternbrief 6.3.1937, S. 4. Kopie von Dr. Zornig.

171. Vgl. Dokument 6 im Anhang: Einige Tagessprüche an der NPEA Plön.

172. Kameradschaft, 2. Jg., Heft 2, S. 18. - Als "Blutnacht von Wöhrden" wird eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen NSDAP- und KPD-Mitgliedern bezeichnet, die sich am 7. März 1929 im dithmarscher Dorf Wöhrden ereignete und drei Menschenleben kostete. Die beiden toten Nazis Otto Streibel und Hermann Schmidt galten später als Märtyrer der "Bewegung".

173. Elternbrief 6.3.1937, S. 4.

174. Rieper, S. 14.

175. Interview Zornig.

176. NPEA Plön, Jahre, S. 67.

177. Interview Richter.

178. NPEA Plön Jahre, S. 6.

179. Unklar ist, ob es sich dabei um die völlige Angliederung an die HJ handelte oder um die Unterstellung unter die Leitung der Reichsjugendführung. (Vgl. Dokument 7 im Anhang: Eingliederung der NPEA-Jungmannen in die HJ). Spätestens 1938 wurden die Plöner Napolaner dann auf die umliegenden HJ-Einheiten verteilt und somit Teil der örtlichen HJ. Inwieweit sie tatsächlich am HJ-Dienst teilnahmen, bleibt zu klären. (Vgl. Dokument 8 im Anhang: Zusammenarbeit HJ - NPEA).

180. Interview Blöcker.

181. Rundbrief Nr. 21, S. 16.

182. NPEA Plön, Jahre, S. 194.

183. HR, Napola.

184. Kameradschaft, 1. Jg. Heft 4, S. 31; 3. Jg, Heft 1/2, S. 11. Vgl. auch die Statistik für die Jahre 1938 bzw. 1939, abgedruckt im Anhang als Dokument 14.

185. Kameradschaft, März 1938, S. 37 - 40.

186. Spannaus, S. 182 - 187.

187. Wilhelm, S. 127 - 131.

188. Ebenda, S. 131/132.

189. Zit. nach Rauschning, S. 237.

190. Ueberhorst, S.21/22.

191. Zur Behandlung von Behinderten in der Erziehungspolitik des 3. Reiches vgl. Berg/Ellger-Rüttgardt.

192. Lingelbach, S. 31.

193. Gamm, S. 61.

194. Ebenda, S. 48.

195. Zit. nach Lingelbach, S. 31.

196. Zit. nach Lingelbach, S. 32.

197. Zit. nach Gamm, S. 53.

198. Zunächst Volksschullehrer, später an der Pädagogischen Akademie Frankfurt tätig; Ehrendoktorwürde an der Akademie Heidelberg 1932; Parteieintritt in die NSDAP 1932; Ordinarius für Philosophie und Pädagogik an der Universität Heidelberg seit 1934 (bis zum Ende des Dritten Reiches). Kriecks Einfluß ging nach 1937 stark zurück (Spannaus, S. 298).

199. Zit. nach Spannaus, S. 288.

200. Ebenda, S. 299.

201. Lingelbach, S. 76.

202. Ebenda, S. 164/165.

203. Ebenda, S. 170.

204. Zit. nach ebenda, S. 74.

205. Ebenda, S. 78.

206. Ebenda, S. 79.

207. Zit. nach ebenda, S. 74.

208. Zit. nach Spannaus, S. 300.

209. Zit. nach Gamm, S. 44.

210. Spannaus, S. 300.

211. Zit. nach Lingelbach, S. 175.

212. Seit 1929 Professor für Philosophie an der Technischen Hochschule Dresden; Professor für "politische Pädagogik" an der Universität Berlin 1935 - 1945; 1942 Leiter des Amtes Wissenschaft in Rosenbergs Dienststelle für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP (Spannaus, S. 298).

213. Spannaus, S. 302.

214. Lingelbach, S. 84.

215. Ebenda, S. 94.

216. Ebenda, S. 84.

217. Zit. nach Spannaus, S. 303.

218. Ebenda.

219. Ebenda, S. 304.

220. Ebenda.

221. Assel, S. 77/78.

222. Rieper, S. 3.

223. Ebenda, S. 8/9.

224. NPEA Plön, Jahre, S. 11.

225. Ebenda, S. 147.

226. Ebenda, S. 182.

227. Vgl. Schulbericht der NPEA Plön 1937/38, S. 2. Die Umwandlung bedeutete im wesentlichen, daß Englisch als Fremdsprache an die Stelle von Latein, Griechisch und Französisch trat. Ab 1934/35 wurde an der NPEA Plön dann auch keine AG Hebräisch mehr angeboten. Vgl. Dokument 13 im Anhang: Stundenplan der NPEA Plön 1937.

228. Ost-Holsteinisches Tageblatt, 23. Mai 1933.

229. Vereinfacht übernommen aus Scholtz, S. 71. Dort zeigt sich weiterhin, daß der Zeichenunterricht zugunsten des Werkunterrichtes vermindert wurde und die Musik an der Napola stärker in Gruppen unterrichtet wurde.

230. Rolf Diercks, von 1933 - 1936 Schüler in Plön,


//99//

in: HR, Napola.

231. NPEA Plön, Jahre, S. 34.

232. Ebenda.

233. Kameradschaft, Jg. 1937, Heft 1/2, S. 7. Zit. nach Naake, S. 106.

234. Rundbrief Nr. 7, S. 20.

235. Scholtz, S. 72. Anstaltsleiter Brunk gab keinen Unterricht, der Unterrichtsleiter nur zehn Wochenstunden, die Turn- und Sportlehrer hingegen die volle Wochenstundenzahl von 25 (Ebenda).

236. Stoffverteilungsplan für Deutsch, NPEA Plön und Stuhm, S. 3 der Kopien von Prof. Dr. Scholtz.

237. Schulbericht der NPEA Plön 1933/34, 1934/35 und 1937/38 im Pädagogischen Zentrum Berlin.

238. Schulbericht der NPEA Plön 1933/34 S. 8 - 13.

239. Schulbericht der NPEA Plön 1934/35, S. 13, 1937/38, S. 2 der Kopie.

240. Schulbericht der NPEA Plön 1934/35, S. 13.

241. Schulbericht der NPEA Plön, 1937/38, S. 2 der Kopie.

242. Schulbericht der NPEA Plön 1937/38, S. 22/23.

243. Ost-Holsteinisches Tageblatt 11.3.1934.

244. Interview Zornig; HR, Napola, Martini.

245. Rieper, S. 14.

246. Schmidt/Kassdorff, S. 123.

247. BAK, Erwerbungen, S. 26 - 29.

248. Schulbericht der NPEA Plön 1934/35, S. 46/47.

249. NPEA Plön, Jahre, S. 146. Das Spiel wurde bei Nacht abgehalten, so daß kaum Züge fuhren.

250. Rundbrief Nr. 4, S. 13.

251. NPEA Plön, Jahre, S. 56. Schon beim ersten Manöver gab es aus ähnlichem Grund Spannungen, die auch nicht durch einen befristeten Austausch der Klassen behoben werden konnten (Scholtz, S. 60).

252. NPEA Plön, Jahre, S. 185.

253. Rundbrief Nr. 10, S. 5.

254. Rundbrief Nr. 23, S. 56.

255. Naake, S. 110.

256. HR, Napola, Martini.

257. NPEA Plön, Jahre, S. 41/42.

258. Interview Zornig.

259. Interview Blöcker. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Attrappe wie in der Abb. 14.

260. HR, Napola, Becker.

261. Rundbrief Nr. 26, S. 31; NPEA Plön, Jahre, S. 33.

262. Rundbrief Nr. 26, S. 33.

263. Schmidt/Kasdorff, S. 123.

264. Schulbericht der NPEA Plön 1934/35, S. 48.

265. Rundbrief Nr. 22, S. 40.

266. FAZ, Napola, Natorp.

267. Rundbrief Nr. 17, S. 19.

268. Rundbrief Nr. 21, S. 28.

269. Scholtz, S. 61.

270. Rundbrief Nr. 21, S. 28.

271. Dokument 9 im Anhang: Ein ehemaliger Plöner über die Erziehungsmethoden.

272. Rundbrief Nr. 21, S. 26.

273. Naake, S. 63.

274. Schulberichte der NPEA Plön 1933/34, S. 26 und 1934/35, S. 28.

275. HR, Napola, Becker. Der ehemalige Jungmann bezog diese Angaben auf die politischen Abende; dabei muß er sich aber versehen haben, denn dort wurden Vorträge gehalten, in den Nationalpolitischen AGs allerdings - wie von ihm beschrieben - diese Literatur besprochen.

276. Kameradschaft, 1. Jg., Heft 1, Mai 1935, S. 22.

277. Ost-Holsteinisches Tageblatt, 30. Juni 1933.

278. Schmidt/Kasdorff, S. 132.

279. Interview Richter.

280. Schulbericht der NPEA Plön 1933/34, S. 42; Rieper, S. 7; Interview Lüdke.

281. Schulbericht der NPEA Plön 1934/35, S. 9. Schmidt/Kasdorff schreiben auf S. 132, daß Religion bis 1936 ordentliches Unterrichtsfach gewesen sei; tatsächlich hat es aber 1937/38 noch Religionsunterricht gegeben, allerdings mit reduzierter Stundenzahl (eine, selten zwei Wochenstunden, einige Klassen hatten keinen Religionsunterricht). Schulbericht der NPEA Plön 1937/38, S. 2.

282. Pädagogisches Zentrum Berlin, Akte 281, 384, sowie Aussage Brunk gegenüber Scholtz 1962. Vgl. Scholtz, S. 72.

283. Interview Zornig. Er schätzt, daß 98% aller Jungmannen aus der Kirche ausgetreten sind.

284. Scholtz, S. 159. Gegenteilige Einstellung bei Rieper, S. 7 und 11.

285. Bericht eines Mädchens, das seine Reichsarbeitsdienstzeit auf dem Schloß verbrachte: Ein Jungmann hatte bei der Prüfung versagt und konnte beim Abendbrot keinen Bissen zu sich nehmen. Kopie des Briefes von Dr. Heggen, S. 3.

286. BAK, Erwerbungen, S. 10.

287. Ebenda, S. 10/11.

288. Ebenda, S. 11.

289. Ebenda, S. 12.

290. Rundbrief Nr. 7, S. 13.

291. Interview Blöcker.

292. Rundbrief Nr. 5, S. 16.

293. Rundbrief Nr. 22, S. 37.

294. BAK, NS 026/000349, S. 6.

295. BAK, NS 026/000349, S. 6. Zum Bergwerkseinsatz vgl. Brunk, S. 164.

296. Rundbrief Nr. 23, S. 16.

297. Rieper, S. 9 und 10.

298. Kameradschaft, 2. Jg., Heft 2, Dezember 1936, S. 26.

299. Rundbrief Nr. 23, S. 40/41.

300. Rundbrief Nr. 21, S. 20.

301. Kameradschaft, 4. Jg., Heft 2/3, S. 19/20.

302. NPEA Plön, Jahre, S. 156 - 159.

303. Ebenda, S. 94.

304. Kameradschaft, 2. Jg., Heft 1, S. 20.

305. Kameradschaft, 2. Jg., Heft 2, S. 16; 3. Jg., Heft 3, S. 24.

306. Kameradschaft, 2. Jg., Heft 2, S. 16; 4. Jg., Heft 2/3, S. 31.

307. NPEA Plön, Jahre, S. 10; Kameradschaft, 2. Jg.,


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Heft 2, S. 35.

308. Kameradschaft, 1. Jg., Heft 2/3, S. 40.

309. NPEA Plön, Jahre, S. 7.

310. Interview Zornig. Brief des zur Wehrmacht einberufenen Fritz Lübbert aus einem polnischen Dorf (Erzieher und zeitweise vertretender Anstaltsleiter, falls es sich nicht um seinen Sohn oder einen gleichnamigen Jungmann handelt): "Im Lausekaff sind 2000 Juden 'harmonisch' auf 1000 Polen verteilt. Ergebnis: Die von Dreck starrende Dorfstraße ist im Laufe einer Woche blank geleckt von den verlorenen Söhnen Israels. Arbeitsdienst ist bei ihnen groß geschrieben. Vor der Pistole haben die Burschen übrigens keine Angst, weil sie offenbar wissen, daß man damit i. a. doch nichts darf in diesen 'Friedenszeiten', wohl aber vor dem Knüppel."(Rundbrief Nr. 7, S. 4).

Von einem Konzentrationslager hatten die Jungmannen offenbar eine harmlose Vorstellung. 1937 waren einige Jungmannen anläßlich des Vorbeimarsches der Plöner an Hitler und Mussolini (vgl. Titelfoto) durch die SS im Konzentrationslager Dachau untergebracht: "Dadurch, daß wir direkt am Lager wohnten, hatten wir [...] Gelegenheit, uns die Typen dieser Leute einmal anzusehen. Ich glaube, daß sogar ein Ausländer sagen würde, diese Verbrecher sind ja viel zu gut untergebracht. Solche Verbrechertypen wie in Dachau im Lager habe ich noch nie gesehen. Und es ist meiner Meinung nach der richtige Weg, der in Dachau eingeschlagen wurde, um diese Verbrecher zu bessern. Denn Ordnung, Arbeit und Kameradschaft vermögen eher die Herzen dieser Leute für uns zu gewinnen, als schlechtes Essen und stickige Gefängnishaft." (NPEA Plön, Jahre, S. 117).

311. Am 28. Oktober 1933 besuchten SA-Stabschef Ernst Röhm und Reichserziehungsminister Bernhard Rust die NPEA Plön. Die Besichtigung fiel so positiv aus, daß die Plöner Napola danach in "Nationalpolitische Erziehungsanstalt Ernst Röhm" umbenannt wurde. Ein gutes halbes Jahr später erreichte allerdings folgendes Telegramm Rusts den Anstaltsleiter, woraufhin Brunk sogar seinen Rücktritt erwog: "Der Spruch des Führers löscht den Namen Ernst Röhm für die nationalsozialistische Bewegung aus. Die Anstalt trägt fürderhin den Namen Nationalpolitische Erziehungsanstalt Plön." (Schmidt/Kasdorff, S. 128). Denn am 30. Juni 1934 hatte Hitler Röhm und andere SA-Führer unter dem Vorwand der "Staatsnotwehr gegen einen geplanten Putsch" ermorden lassen. Die SA paßte nicht mehr in Hitlers innenpolitisches Kalkül, da er auf das Wohlwollen der Reichswehr angewiesen war.

312. Ost-Holsteinisches Tageblatt, 30.6.1933.

313. Rundbrief Nr. 22, S. 10.

314. NPEA Plön, Jahre, S. 45.

315. Interview Richter.

316. Elternbrief 1937, S. 5, Kopie von Dr. Zornig.

317. Anstaltsbefehl 4/41: "Es muß in allen Zügen erreicht werden, daß [...] alle Jugmannen mindestens 180 Punkte erreichen. Solange dies nicht erreicht ist, fallen alle Vergünstigung wie Sonntagsurlaub, Stubenfeiern, Kinobesuch für den betreffenden Zug aus." (Kopie von Prof. Dr. Scholtz. Unterstreichung im Original). FAZ, Natorp: "weil man zwei Schüler nachts zusammen im Bett erwischt hatte. Sie wurden von der Anstalt verwiesen, der Zug mit tagelangem Exerzieren bestraft."

318. BAK, Erwerbungen, S. 23.

319. Interview Zornig.

320. FAZ, Natorp.

321. Rundbrief Nr. 27, S. 16.

322. Interview Degn.

323. Rieper, S. 13.

324. HR, Napola, Diercks.

325. Ebenda, Becker.

326. Interview Zornig.

327. Rundbrief Nr. 27, S. 6. Vgl. ebenda, S. 5.

328. Kameradschaft, 3. Jg., Heft 3, März 1938, S. 44.

329. Ebenda. Dieser Artikel ist so aufschlußreich, daß er als Dokument 9 in den Anhang aufgenommen wurde.

330. Naake, S. 148.

331. Rieper, S. 144. Zum Ende der NPEA Plön vgl. Stender/Freytag, S. 267/268.

332. Interview Zornig.

333. Interview Zornig, Interview Richter.


Veröffentlicht in den Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte (Kiel) Heft 26 (November 1994) S. 3-100


  1. Einleitung
  2. Vorläuferanstalten
  3. Exkurs I: NS- Schulpolitik
  4. NPEA Plön: Leitung und Aufbau
  5. Exkurs II: NS-Erziehungskonzepte
  6. NPEA Plön: Schulpraxis
  7. Ende der NPEA Plön
  8. Anhang
  9. Quellen und Literatur
  10. Anmerkungen

Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte Heft 26

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